Ausbau von Kindertageseinrichtungen

Alle Kinder sollen die besten Startchancen haben- unabhängig von ihrer sozialen oder kulturellen Herkunft. Der Grundstein für den Bildungserfolg und die gesellschaftliche Teilhabe wird in der frühen Kindheit gelegt.

Daher fordern wir den weiteren Ausbau von Kindertageseinrichtungen mit hoher Qualität und mit gut ausgebildetem pädagogischem Personal.

Im Landkreis Waldshut gibt es inzwischen 145 Kindertageseinrichtungen mit 370 Gruppen, 69 Kinderkrippengruppen für Kinder unter 3 Jahren, 59 Kindergärten mit der Altersmischung von Kindern über und unter 3 Jahren. Insgesamt sind es 7612 genehmigte Betreuungsplätze.

Hier ist noch Ausbaubedarf, vor allem auch vor dem Hintergrund, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sowie die Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund weiterhin verfolgt werden muss. Der Betreuungsschlüssel von Kindern unter 3 Jahren zu einer Erzieherin oder einem Erzieher beträgt im Schnitt 1:2,9 und ist bundesweit der beste Betreuungsschlüssel. Bei den Kindern über drei beträgt der Betreuungsschlüssel 1: 8 und ist ebenfalls sehr gut im Bundesvergleich. Diese Standards müssen im Sinne der Kinder beibehalten und verwirklicht werden.

Dringender Handlungsbedarf besteht allerdings bei den Öffnungszeiten der Kindertageseinrichtungen, die auf den Berufsalltag der Eltern abgestimmt werden sollen.

Tagespflege

Kinderbetreuung und Förderung findet nicht nur in teilstationären Einrichtungen statt, sondern auch bei Tagesmüttern und –vätern, die in vielen Fällen eine wichtige Ergänzung der Kindertageseinrichtungen sind. Daher setzen wir uns dafür ein, dass die Tagespflege auf eine solide Basis gestellt wird und angemessene Arbeitsbedingungen für die Tageseltern bestehen.

Damit die Wahlmöglichkeit zwischen unterschiedlichen Angeboten attraktiv und für den Lebensalltag der Eltern tauglich ist, setzen wir uns stark für die Pluralität von Angeboten ein.

Angemessene finanzielle Ausstattung

Frühkindliche Bildung ist ein hohes Gut und bedarf daher einer angemessenen finanziellen Ausstattung. Frühkindliche Erziehung sollte beitragsfrei im Sinne der Gleichbehandlung von pädagogischen Angeboten sein, damit Eltern sich analog der schulischen Erziehung und später Hochschulausbildung eine frühkindliche Bildung und Schulung leisten können.

Für den Landkreis Waldshut mit den anstehenden geographischen Herausforderungen und dem steigenden Bedarf an Fachkräften ist eine bedarfsgerechte, flexible und qualifizierte Kinderbetreuung ein entscheidender Standortfaktor. Ein flächendeckend gutes Netz an Kinderbetreuungsmöglichkeiten ist vor allem auch für junge, qualifizierte Frauen und Männer ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Wohnortes und deswegen unbedingt weiter auszubauen.

(Hauptautor*innen: Ute Macht, Bernd Wallaschek, Monika Kaiser, Petra Thyen)


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